Samstag, 3. Januar 2009

Schreibwerkstatt TUBS

Der Bachlor ist eintönig, sagt man. Zielgenau werden abstrakte Inhalte gelernt, und das in effizient knapper Zeit. Als ich aber anfing zu studieren, wollte ich vor allem lernen, wie mein Leben sein soll, damit ich darin rundum zufrieden sein kann. Voraussetzung dafür ist die Vorstellung der älteren Generation, das Studium sei ein Ort der sozialen und kulturellen Erweiterung. Das glaubt heute kein Mensch mehr. Wir Studis kommen aus sogenanntem guten Haus und bleiben unter uns. Auch kulturell lief nicht viel in meinen ersten Semestern. Sollte dieser Einheitsbrei aus Gähnvorlesung, Mensa und kostenlos Busfahren alles sein, das das Unileben zu bieten hat, fragte ich mich zuweilen. Weit verfehlten meine Zweifel die Möglichkeiten!
Es gibt einen geheimen Schlüssel, der die Zauberwelt aufschließt, als die die Ahnen das Studium von Alters her beschreiben: Es ist die studentische Aktivität.

Ich will nicht mehr klagen, dass früher alles besser war. Ich will ausziehen und mir meine Kultur suchen. Diesen Weg gehen wir, die Mitglieder der Schreibwerkstatt TUBS, jetzt gemeinsam. Zuerst ging es nur um die Produktion von Literatur, aber inzwischen ist mit uns eine Gruppe entstanden, die gemeinsam Theatervorstellungen besucht, den unüberschaubaren Bücherwald aus Neuveröffentlichungen nach Brauchbarem durchforstet, und sich, zum Teil, über Unipolitik auf dem Laufenden hält. So entsteht langsam das Gefühl, dass wir etwas ändern können, für uns, in diesem Abschnitt des Lebens.

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